Das 1871 erbaute Comoedienhaus Wilhelmsbad hat im letzten Jahr sein 50-jähriges Spielzeitjubiläum gefeiert. Das halbe Jahrhundert seit der Wiedereröffnung am 3. Oktober 1969 ist an der Spielstätte, die zur Betriebsführungsgesellschaft Hanau mbH (BFG) gehört, nicht spurlos vorüber gegangen. Das Comoedienhaus muss dringend saniert werden – innen und außen.
Dies unterstützt der „Förderverein für das historische Karussell in Wilhelmsbad e.V.“ mit dem Projekt „Stuhlpaten“. In enger Zusammenarbeit mit BFG-Geschäftsführerin Nicole Rautenberg hat sich der Verein vorgenommen, die Erneuerung der technischen Ausstattung des kleinen Barocktheaters zu finanzieren. Seit Anfang letzten Jahres können Hanaus Bürgerinnen und Bürger, aber auch Unternehmen, Vereine und weitere Organisationen eine Patenschaft für einzelne Plätze oder auch ganze Logen übernehmen. Alle Stuhlpaten finden sich auf einer Förderer-Tafel im Theater-Foyer wieder. Beim Jahresempfang für die Patinnen und Paten am 26. Januar im Comoedienhaus freute sich Stefan Bahn, Vorsitzender des Fördervereins, dass sich für alle 16 Logen des kleinen Barocktheaters bereits Paten gefunden haben. „Es gibt aktuell noch rund 80 freie Einzel-Plätze, für die noch Patenschaften zu vergeben sind“, teilte er mit. „Als Stadt schätzen wir uns mehr als glücklich, einen derart aktiven und außerordentlich erfolgreichen Förderverein zu haben“, lobte Hanaus Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck den Einsatz fürs Comoedienhaus. Weiter dankte sie den anwesenden Stuhlpatinnen und Stuhlpaten für deren bürgerschaftliches Engagement: „Mit Ihrem Beitrag helfen Sie, dass sich der Vorhang im Theatersaal auch weiterhin öffnen wird. Die von uns allen so geschätzte historische Spielstätte lässt sich nur mit vereinten Kräften erhalten. Vielen, vielen Dank, dass Sie dabei sind“, so Beate Funck. Bereits mehrfach hat Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky erhebliche Investitionen zum Erhalt der baulichen Substanz des Comoedienhauses zugesichert. Derzeit ist ein Gutachten in Arbeit, um die erforderlichen Maßnahmen und die dafür zu planenden Kosten zu ermitteln. Die technische Ausstattung des historischen Theaters ist auf dem Stand der Wiedereröffnung im Jahr 1969. Ersatzteile sind kaum mehr zu bekommen und müssen bei Bedarf teilweise eigens gefertigt werden. „Als Betreiber tragen wir die Verantwortung, dass alles stets einwandfrei funktioniert. Eine moderne technische Lösung ist daher unumgänglich“, berichtet Nicole Rautenberg. Die Geschäftsführerin der Betriebsführungsgesellschaft, zu der das Comoedienhaus gehört, dankte den Patinnen und Paten und betonte, „dass Ihr Engagement wesentlich dazu beiträgt, unser Theater lebendig zu halten.“
Wilhelmsbad im Herzen
Das Vorhaben, für alle 211 Plätze des Comoedienhauses „Stuhlpaten“ zu gewinnen, ist das Projekt 1 der Reihe „Wilhelmsbad im Herzen“, die der Karussell-Förderverein nach einer Satzungsänderung ins Leben gerufen hat. Zusätzlich zu den Stuhlpatenschaften organisieren Stefan Bahn und seine Mitstreiter/-innen Benefiz-Veranstaltungen fürs Comoedienhaus. So etwa die beiden Kabarett-Abende mit den „Brennesseln“ und „Dande Rotraud“ am 25. und 26. Januar, die beide innerhalb weniger Tage restlos ausverkauft waren. Mit der „Rentner-Revue“, einem Musiktheater am 21. März, steht bereits die nächste vom Förderverein organisierte Benefiz-Veranstaltung auf dem Programm.
Weitere Informationen und eine Übersicht, welche Stühle noch frei sind.