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Kunst und Abschied im Comoedienhaus Wilhelmsbad

Letzte Ausstellung vor sanierungsbedingter Schließung

 

Hanau, 3. Juli 2025 – Mit einer facettenreichen Ausstellung und zahlreichen Gästen wurde am Donnerstagabend im Comoedienhaus Wilhelmsbad die Gemeinschaftsausstellung der Reihe „Kunst im Comoedienhaus“ eröffnet. Es ist die letzte vor der sanierungsbedingten Schließung des historischen Gebäudes – ein besonderer Moment für Hanau, die Kunstszene und alle Freundinnen und Freunde des Hauses.

Rund 50 Gäste kamen zur Vernissage, in der neun Hanauer Künstlerinnen und Künstler Werke zeigten, die sich mit dem Comoedienhaus als Ort, Geschichte und Inspiration auseinandersetzen. Präsentiert wurden Gemälde und Fotografien voller Atmosphäre, Erinnerung und Emotion.

Den Auftakt der Veranstaltung machte Nicole Rautenberg, Geschäftsführerin der Betriebsführungsgesellschaft Hanau und Veranstalterin der Ausstellung. Sie begrüßte die Gäste mit persönlichen Worten: „Ich freue mich sehr, Sie heute Abend hier willkommen zu heißen – in dieser wundervollen Location und zu unserer letzten Ausstellung der Reihe ‚Kunst im Comoedienhaus‘.“

Nach über 55 Jahren Theater- und Kulturbetrieb, so Rautenberg, stehe dem Comoedienhaus eine dringend notwendige Sanierung bevor. Die technische Infrastruktur sei veraltet, Ersatzteile kaum mehr erhältlich, Barrierefreiheit und energetische Standards nicht mehr zeitgemäß. Sie zeigte sich zugleich wehmütig und hoffnungsvoll: „Ich blicke mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf diesen Abend – traurig über das Ende einer Ära, aber voller Zuversicht auf das, was kommt.“

Rautenberg erinnerte daran, dass die Ausstellungsreihe einst aus der Kooperation mit dem Congress Park Hanau hervorgegangen war. Die Idee, Kunst nicht nur im CPH, sondern auch im Comoedienhaus zu zeigen, habe dem Foyer Leben eingehaucht und zur kulturellen Vielfalt beigetragen. Die aktuelle Ausstellung sei ein gelungener Schlusspunkt nach über zehn Jahren.

Im Anschluss sprach Beate Funck, Stadtverordnetenvorsteherin der Stadt Hanau und Mitinitiatorin der Ausstellungsreihe. Sie hob die Bedeutung des Comoedienhauses als Ort der Begegnung, des kulturellen Austauschs und der Inspiration hervor:

„Bevor die Bauarbeiten beginnen, zeigt diese Ausstellung noch einmal einen echten Dialog – zwischen dem Gebäude und den Menschen, die es durch ihre Kunst interpretieren. Sie ist ein Geschenk an uns alle.“

Funck betonte zudem den Stellenwert der Kunst in Hanau – als Ausdruck von Kreativität und Spiegel gesellschaftlicher Entwicklungen. Sie würdigte die neun teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler Reinhold Brückner, Antonia Feind-Trompke, Waltraud Fittges, Liliana Herzig, Georg Jarczyk, Martina Roth, Doris Schmidt-Haub, Sina Schulz und Günter Trapp.

Besonders bemerkenswert: Aufgrund der hohen Resonanz auf den Ausstellungsaufruf mussten die Plätze per Losverfahren vergeben werden – ein Zeichen für die lebendige Hanauer Kunstszene.

Als dritter Redner sprach Thomas Niewalda, 2. Vorsitzender des Fördervereins für das Karussell im Staatspark Hanau-Wilhelmsbad e.V. Er würdigte das Comoedienhaus als identitätsstiftenden Ort und informierte über die vielfältigen Aktivitäten des Vereins zur Unterstützung der Sanierung. Zudem warb er für die Übernahme von Stuhlpatenschaften, mit denen Bürgerinnen und Bürger einen direkten Beitrag zur Erhaltung des Hauses leisten können.

 

Ausblick: Veranstaltungen bis zur Schließung

Nicole Rautenberg kündigte außerdem eine Reihe von Abschlussveranstaltungen an, die das Comoedienhaus bis zur endgültigen Schließung im Herbst begleiten werden:

Juli: Kultoursommer im Außenbereich des Comoedienhauses (organisiert vom Veranstaltungsbüro der Stadt Hanau)
September: Führungen zu den Themen Theatergeschichte, Technik und Architektur
14. September: Lichtbildvortrag über das Comoedienhaus
4. Oktober: Benefizveranstaltung mit Bodo Bach (organisiert vom Förderverein)
5. Oktober: Finissage der Ausstellung als letzte öffentliche Veranstaltung

Das Theatercafé im Comoedienhaus bleibt bis in den Herbst geöffnet – Besucherinnen und Besucher haben also weiterhin Gelegenheit, die Kunstwerke im Foyer zu betrachten.

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